Unser Mandant ist eine komplex aufgestellte Firmengruppe, bestehend aus: der L GmbH, der P GmbH und der natürlichen Person F, der beide GmbHs zu 100 % gehören und die auch alleiniger Eigentümer des Grundbesitzes ist. F vermietet im Rahmen eines Betriebsüberlassungsvertrags umfangreichen Grundbesitz mit aufstehenden Hallen und Maschinen an die L GmbH. Dies wird seit Jahrzehnten als Betriebsaufspaltung erklärt und beschieden. Nun gerät die L GmbH nach und nach in eine wirtschaftliche Schieflage. Es wird überlegt, die L GmbH zu liquidieren. Sofern das umgesetzt wird, wäre die Betriebsaufspaltung beendet, der Grundbesitz fiele in das Privatvermögen, große Steuerzahlungen wären zu leisten. Um dieses Szenario zu verhindern, wird überlegt, eine neue Betriebsaufspaltung mit der derzeit völlig losgelöst vom Konstrukt agierenden Schwestergesellschaft P GmbH zu begründen. Frage 1: Unter der Annahme, dass der Betriebsüberlassungsvertrag mit der L GmbH aufgehoben wird und in der juristischen Sekunde danach ein Pachtvertrag über die Liegenschaft mit der P GmbH geschlossen wird, sehen wir die Gefahr, dass in eben dieser juristischen Sekunde der Grundbesitz in die Privatsphäre mit der Folge fällt, dass die stillen Reserven aufgedeckt werden, bevor eine Sekunde später die neue Betriebsaufspaltung begründet wird. Ist diese Sicht der Dinge korrekt oder findet die Übertragung in die private Sphäre nicht statt, weil sofort eine neue Betriebsaufspaltung begründet wird? Frage 2: Sofern bejaht wird, dass die Aufdeckung der stillen Reserven zu erfolgen hat, kann man das verhindern? Evtl. dadurch, dass „scheibchenweise“ die Liegenschaft auf die P GmbH als Pächter übergeht (2020 eine Halle, 2021 dann der Rest)?