Die X-Wohnen GmbH mit Sitz im Inland hat als Gesellschaftszweck den Erwerb sowie die Entwicklung und Veräußerung von inländischen bebauten und unbebauten Grundstücken. Alleiniger Geschäftsführer ist A. Da für den geplanten Erwerb und die Entwicklung des Grundstücks Beispielstr. in Musterstadt erhebliche finanzielle Mittel notwendig sind, beteiligt sich der fremde Dritte B am 01.12.2019 (= Datum des Vertragsschlusses) mittels einer Einlage in Höhe von 800.000,– EUR atypisch still an der GmbH. Die atypisch stille Beteiligung ist nur auf das Projekt „Beispielstr.“ begrenzt und endet mit Veräußerung des Objekts. B erhält 50 % des dabei entstehenden Gewinns oder Verlusts. Die anderen 50 % erhält die X-Wohnen GmbH (Beteiligungsverhältnis an der atypisch stillen Gesellschaft demnach 50/50). Mitunternehmerrisiko und Mitunternehmerinitiative für B werden unterstellt. Die Geschäftsausübung (Rechte und Pflichten) nach außen erfolgt alleine durch die X-Wohnen GmbH. Mit notariellem Vertrag vom 20.12.2019 erwirbt die X-Wohnen GmbH daraufhin das Objekt in der Beispielstraße für 1,6 Mio EUR. Eigentümerin lt. Grundbuch ist zu 100 % die X-Wohnen GmbH. Folgende Fragen wären zu klären: 1.) Teilen Sie unsere Ansicht, dass das Grundstück in der Beispielstraße als „Gesamthandsvermögen“ der atypisch stillen Gesellschaft zu bilanzieren ist, auch wenn alleinige Eigentümerin lt. Grundbuch die X-Wohnen GmbH ist? Falls nein: Wie hat der Bilanzausweis zu erfolgen? Das Vorhandensein einer atypisch stillen Gesellschaft ist im Zweifelsfall zu unterstellen. 2.) Teilen Sie unsere Ansicht, wonach der Abschluss des Vertrages über die atypisch stille Gesellschaft an sich im Hinblick auf den Erwerb des Grundstücks durch die GmbH keinen grunderwerbsteuerlich relevanten Vorgang auslöst und somit lediglich der Erwerb des Grundstücks durch die X-Wohnen GmbH vom Veräußerer für die Grunderwerbsteuer relevant ist?