Im Jahr 2015 hat der Vater einen landwirtschaftlichen Betrieb, bestehend aus den Teilbetrieben Forst- sowie Ackerwirtschaft, auf einen seiner zwei Söhne übertragen. Der Erwerb wurde schenkungsteuerlich als begünstigtes Vermögen der Land- und Forstwirtschaft gewertet. Die Verschonungsprüfung wurde von FA gerade positiv abgeschlossen. Der Vater hat sich am gesamten Grundbesitz den lebenslangen Nießbrauch vorbehalten. Ertragsteuerlich wird daher weiter der gesamte Betrieb in den Bilanzen des Vaters abgebildet. Die Wirtschaftsflächen des Teilbetriebs Ackerbau wurden bereits vor der Übertragung überwiegend an andere Landwirte verpachtet. Die Forstflächen werden in Regie des Nießbrauchberechtigten aktiv bewirtschaftet. Nun soll der Beschenkte (der eine Sohn) nach dem Willen des Vaters die Hälfte der Schenkung an den anderen Sohn (Bruder des Beschenkten) unentgeltlich weiterübertragen, wobei das Nießbrauchsrecht des Vaters unangetastet fortbestehen soll. Es stellt sich nun einerseits die Frage nach der schenkungsteuerlichen Würdigung, bei der wir zunächst von einer Vorschonungswürdigkeit im Sinne der §§ 13a, 13b ErbStG ausgehen. Andererseits sehen wir ein Risiko, dass eine ertragsteuerliche Aufdeckung von stillen Reserven erfolgt, wenn die bisherige Systematik der weiteren Bilanzierung des Grundvermögens beim Vater durchbrochen werden sollte. Die Bilanzierung nach der ursprünglichen Schenkung sehen wir durch ständige Rechtsprechung gedeckt, nicht jedoch nach einer weiteren Übertragung des mit Nießbrauch behafteten Betriebs, wobei Teile der Wirtschaftsflächen durch den Nießbrauchsberechtigten an Dritte überlassen werden.