Sachverhalt: Eine GmbH wurde erst kürzlich gegründet. Der Alleingesellschafter möchte/kann derzeit noch kein Geschäftsführergehalt zahlen, da die GmbH noch keine Umsätze erwirtschaftet. Er erbringt also die Geschäftsführungs- und sonstigen Leistungen zunächst ohne Vergütung/ohne Anstellungsvertrag. Da er für seine Tätigkeit im Interesse der GmbH einen Pkw benötigt, will ihm die GmbH einen Firmenwagen zur Verfügung stellen, der auch privat genutzt werden darf. Welche Konsequenzen löst die Zurverfügungstellung des Pkw auf Seiten der GmbH und auf Seiten des GGF in dieser Situation aus? Uns ist bekannt, dass die Überlassung eines Pkw im Rahmen eines bestehenden Dienstverhältnisses mit der eigenen GmbH hinsichtlich der Privatnutzung einen steuerpflichtigen geldwerten Vorteil auslöst, der ausschließlich nach § 19 EStG zu versteuern ist, also keine vGA darstellt (vgl. zuletzt BFH-Beschluss VI B 13/20 vom 16.10.2020). Im zu beurteilenden Sachverhalt der erlaubten Überlassung auch zu privaten Zwecken liegt aber gerade kein Arbeitsverhältnis vor. Wir sehen eine gewisse Analogie zu dem Problem der „Nur-Pension“. Dem GGF wird ausschließlich ein Sachbezug gewährt, in Ermangelung des Arbeitsverhältnisses kein weiteres Bruttobarentgelt. Wie ist die bloße Gewährung eines solchen Sachbezugs auf Seiten der GmbH und auf Seiten des GGF zu behandeln? Nach unserem Kenntnisstand ist bei „normalen“ gewerblichen Arbeitnehmern, also keine GGF, nach § 107 Abs. 2 GewO eine Sachbezugsgewährung ohnehin erst dann zulässig, wenn deren Bruttobargehalt die Pfändungsfreigrenze übersteigt. Diese Bedingung wäre beim GGF, der außer dem geldwerten Vorteil keine weitere Vergütung empfängt, nicht erfüllt.