1. Sachverhaltsschilderung Eine Wohneigentümergemeinschaft (WEG) unterhält einen Parkplatz mit 58 Stellplätzen. Die Fläche ist nicht aufgeteilt und steht im Gemeinschaftseigentum. Bisher wurden die Stellplätze unentgeltlich durch Bewohner der Mietanlage genutzt. Leider wurden die Stellplätze auch widerrechtlich von Fremdparkern genutzt. Um zukünftig Fremdparker von der Stellplatznutzung abzuhalten, sollen die 58 Stellplätze jetzt über individuelle Mietverträge zwischen der WEG (Vermieter) und dem interessierten Bewohner (Mieter oder Eigentümer) abgeschlossen werden. Der Mietertrag der WEG wird pro Stellplatz 19,50 € pro Monat betragen. Die Gesamteinnahmen betragen pro Jahr folglich 13.572 €. Daneben vermietet die WEG noch einen Kellerraum an Bewohner für 800 € p.a. Weitere Einnahmen erzielt die WEG nicht. Folgende Gestaltungen stehen jetzt zur Auswahl: 1. Die WEG vermietet einen Stellplatz an einen selbstnutzenden Eigentümer (= Wohnungseigentümer und WEG-Mitglied), und dieser nutzt den Stellplatz selber. 2. Die WEG vermietet einen Stellplatz an einen Eigentümer (= Wohnungseigentümer und WEG-Mitglied), und dieser vermietet den Stellplatz an seinen Wohnungsmieter. 3. Die WEG vermietet einen Stellplatz an einen Wohnungsmieter (= kein Wohnungseigentümer und WEG-Mitglied), und dieser nutzt den Stellplatz selber. 2. Fragen: 1. Bei welchen Gestaltungen entsteht ein umsatzsteuerbarer und umsatzsteuerpflichtiger Leistungsaustausch? 2. In welchen Fällen kann eine umsatzsteuerliche Befreiungsvorschrift in Frage kommen, wenn ja, welche? 3. Kann die WEG grundsätzlich für die angestrebten Stellplatzvermietungen die Kleinunternehmerregelung nach § 19 Abs. 1 Satz 1 UStG in Anspruch nehmen?