– Unternehmer A mit Sitz in Deutschland ist zum Vorsteuerabzug berechtigt und besitzt eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. – Unternehmer B mit Sitz in Deutschland ist Kleinunternehmer und besitzt eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Unternehmer A und Unternehmer B kaufen jeweils bei einem Unternehmen in Frankreich (EU) eine auf elektronischem Weg übertragene Lizenz für ein Anti-Viren Programm (sonstige Leistung) für ihre Unternehmen ein. Der Unternehmer in Frankreich überschreitet die geltenden Umsatzgrenzen. Bei dem Kauf der Lizenz vergessen Unternehmer A und B jeweils, ihre Umsatzsteuer-ID anzugeben, und holen dies auch nicht nach. Der Unternehmer in Frankreich stellt jeweils eine Rechnung über 50 € zzgl. der deutschen Umsatzsteuer von 19 % in Höhe von 9,50 €. Hätten der Unternehmer A und der Unternehmer B ihre Umsatzsteuer-ID angegebenen, so hätten sie jeweils eine Rechnung über 50 € netto ohne Umsatzsteuerausweis erhalten mit dem Hinweis auf das Reverse-Charge-Verfahren. Fragestellungen: Wie ist die Rechnung für Unternehmer A und für Unternehmer B mit dem Umsatzsteuerausweis zu behandeln (bei Vergessen der Angabe der Umsatzsteuer-ID)? Müssen der Unternehmer A und der Unternehmer B dennoch das Reverse-Charge-Verfahren anwenden? Darf der Unternehmer A die Vorsteuer in Höhe von 9,50 € geltend machen und muss gleichzeitig denselben Betrag als Umsatzsteuer abführen? Darf Unternehmer B die Vorsteuer nicht geltend machen und muss dennoch die Umsatzsteuer in Höhe von 9,50 € abführen?