Wir bitten Sie um die Klärung des folgenden Sachverhalts: Unser Mandant hat im Jahr 2012 mit der Errichtung von 17 Blockhütten begonnen. Diese Blockhütten stellen insgesamt eine Ferienanlage dar. Die Ferienanlage war im Jahr 2017 soweit fertig und hätte von unserem Mandanten in Betrieb genommen werden können. Da sich unser Mandant jedoch nicht im Klaren war, ob er das Feriendorf selbst betreibt oder im Ganzen an einen touristischen Vermarkter überlässt, wurde die Ferienanlage bis zum aktuellen Tag tatsächlich nie in Betrieb genommen (von einem kurzen Probebetrieb abgesehen). Zudem verweigerte der Kaminkehrer bis vor Kurzem die Abnahme der Anlage aufgrund brandschutzrechtlicher Vorschriften. Die Anlage wird von unserem Mandanten so gepflegt und auch die Blockhütten sind so eingerichtet, dass ein gedachter Erwerber sofort mit der Bewirtschaftung der Anlage beginnen könnte. Der Mandant wollte zunächst die 17 Blockhütten einzeln verkaufen und hat die Flächen daher auf 17 Bereiche aufgeteilt (parzelliert). Jetzt verkauft er jedoch die komplette Anlage an einen Käufer, der dann auch die Anlage für touristische Zwecke nutzen wird. Handelt es sich aus umsatzsteuerlicher Sicht um eine Geschäftsveräußerung im Ganzen gem. § 1 Abs. 1a UStG? Aus unserer Sicht liegt eine Geschäftsveräußerung im Ganzen vor, und wir haben im Entwurf zum Kaufvertrag die Option gem. § 9 UStG erfasst, falls das Finanzamt zu der Ansicht käme, dass keine Geschäftsveräußerung im Ganzen vorliegen würde. Die Steuerschuldnerschaft würde dann gem. § 13b UStG auf den Leistungsempfänger, also den Käufer übergehen. Ist dieser Ansatz so richtig?