Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Mandantin ist sehr schwer an Krebs erkrankt. Nach Auskunft der Ärzte hat sie nur noch eine sehr kurze Lebenserwartung. Die üblichen Behandlungsmethoden wurden alle durchgeführt. Daraufhin entschied sie sich für eine Immuntherapie, die wissenschaftlich nicht unumstritten ist. Auch die private Krankenversicherung weigerte sich, die Kosten in Höhe von ca. 70.000 Euro zu übernehmen. Bei der Behandlung mit dendritischen Zellen und onkolytischen Viren handelt es sich jedoch um eine medizinisch notwendige, lebensverlängernde Heilbehandlung. Unsere Mandantin verfügt über einen Schwerbehindertenausweis mit einem Grad der Behinderung von 100 ohne weitere Merkzeichen. Trotzdem wurden im Bescheid die Behandlungskosten nicht anerkannt und auf § 64 EStDV verwiesen. Es lägen keine Nachweise vor und es würden folgende Angaben und Nachweise benötigt.: Bitte reichen Sie zum Nachweis der Zwangsläufigkeit der Aufwendungen ein Krankheitsfall a) - Verordnungen eines Arztes oder Heilpraktikers über Arznei-, Heil- und Hilfsmittel. (Können wir nicht beibringen, nach Aussage des Kunden wird kein Schulmediziner diese verordnen) b) - ein amtsärztliches Gutachten oder eine ärztliche Bescheinigung eines Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung. Wurde kein amtsärztliches Gutachten eingeholt, wird in der Regel auch kein amtsärztliches Attest ausgestellt. c) - Maßgeblicher Zeitpunkt für die wissenschaftliche Anerkennung einer Behandlungsmethode ist der Zeitpunkt der Behandlung. Besteht die Möglichkeit eines Einspruchs, können die Behandlungskosten ggf. auch wegen der Behinderung geltend gemacht werden? MfG Holger Boos Steuerberater