Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten um ein Kurzgutachten zu folgendem Sachverhalt: Der Steuerpflichtige S hat in 2014 eine PV-Anlage erworben und hierfür zur Umsatzsteuer optiert. In den Jahren 2020 und 2021 hat S Ebay-Umsätze (als Sammler ohne Gewinnerzielungsabsicht) in Höhe von jeweils rd. 6.000 € (ohne Berechnung und Ausweis der Umsatzsteuer) erzielt, die in den Umsatzsteuererklärungen nicht deklariert wurden, da man hierbei von einer privaten Vermögensverwaltung ausgegangen ist. Die jährlichen Gesamtumsätze liegen jeweils unter der Kleinunternehmergrenze gem. § 19 UstG. Die Jahre 2020 und 2021 sind veranlagt, die jeweiligen Umsatzsteuerbescheide liegen vor und sind gem. § 164 (1) AO unter Vorbehalt ergangen. Sollte das Finanzamt die Ebay-Umsätze in späteren Jahren (z. B. im Rahmen einer Betriebsprüfung) als umsatzsteuerpflichtige Umsätze beurteilen, stellen sich die folgenden Fragen: Fragen: 1) Kann im Rahmen einer Betriebsprüfung der Jahre 2020 und 2021 auf die Option zur Umsatzsteuer der Jahre 2020 und 2021 rückwirkend verzichtet werden mit dem Ergebnis, dass die Kleinunternehmerregelung Anwendung findet und nur für die Umsätze der PV-Anlage Umsatzsteuer gem. § 14 c UStG anfällt? 2) Könnte auf die Option gem. § 19 (2) UStG z. B. auch noch rückwirkend für die Jahre 2020 und 2021 verzichtet werden, wenn das Finanzamt z. B. im Jahr 2029 die Bescheide 2020 und 2021 (aufgrund der Ebay-Umsätze) wegen Steuerhinterziehung ändern möchte? Mit freundlichen Grüßen Jochen Euler