Fraglich ist der Vorsteuerabzug eines Vereins in folgenden konkreten Fällen: 1. Gemeinsame Anfahrten eines Bootsclubs Ein Bootsclub erzielt steuerpflichtige Ausgangsumsätze im Zweckbetrieb und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Bei Liegegebühren für vereinsangehörige Anleger werden 7 % Umsatzsteuer abgeführt, bei nicht vereinsangehörigen Anlegern werden 19 % Umsatzsteuer abgeführt. Wenn der Verein nun eine gemeinsame Anfahrt mit den Vereinsmitgliedern durchführt und dabei Kosten insbesondere für die Beköstigung übernimmt, können die Vorsteuerbeträge hieraus geltend gemacht werden. Ich würde diese Veranstaltung eher dem ideellen Bereich zuordnen mit der Konsequenz, dass kein Vorsteuerabzug möglich ist. 2. Helfertage Wenn im Rahmen von Arbeitseinsätzen rund um ein Vereinsgelände Getränke und Würstchen vom Verein spendiert werden, kann aus diesen Kosten dann die Vorsteuer gezogen werden? Ist hier ggf. eine Vorsteueraufteilung vorzunehmen? Wenn z. B. ein Sportplatz gepflegt wird, ist das eher im Zweckbetrieb einzuordnen und dort haben wir teilweise umsatzsteuerpflichtige Zeiten (Spiele mit Erhebung von Eintrittsgeldern) und nicht steuerbare Zeiten (Training, Jugendspielbetrieb). Wenn hingegen die Gastwirtschaft von Mitgliedern im Rahmen eines Arbeitseinsatzes gereinigt wird oder Renovierungsarbeiten stattfinden, dürfte die Beköstigung den Vorsteuerabzug zulassen? 3. Kosten der Jahreshauptversammlung Wie verhält es sich mit dem Vorsteuerabzug, wenn ein gemeinnütziger Verein seine jährliche Hauptversammlung durchführt und dabei ein kleines Essen spendiert oder eine „Lokalrunde“ Getränke ausgibt? Die Veranstaltung ist eigentlich dem ideellen Bereich zuzuordnen und dürfte damit zum Vorsteuerausschluss führen.